空手道
“Der Weg der leeren Hand” –
Karate ist der Weg, sich selbst ohne Waffen verteidigen zu können und stammt aus Japan bzw. Okinawa – einer kleinen Insel der Inselgruppe Ryukyu, die zwischen Japan und China liegt.
Im Karate wird mit dem Kihon (Grundschule) die Grundlage geschaffen, um später im Kampf (japanisch Kumite − „Begegnung der Hände“) erfolgreich zu sein. Durch vielfache Wiederholungen und ständiges Üben werden die Grundtechniken ‘perfektioniert’ und dann in der Kata (dem stilisierten Kampf gegen einen imaginären Gegner) zu komplexeren Kombinationen zusammengefügt.
Wie so viele Kampfsportarten beruht Karate auf dem Prinzip der Fairness, es handelt sich um einen Sport, in dem auf faire Weise derjenige gewinnt, der die athletischeren oder ästhetischeren Leistungen erbringt.
KIHON
基本
Hier üben wir verschiedene Schlag-, Stoß-, Tritt- und Abwehrtechniken sowie verschiedenste Fußtechniken. Körperliche Kondition, Beweglichkeit und Schnellkraft kommen dabei nicht zu kurz. Karate kannst Du bis ins hohe Alter trainieren.
KATA
形
“Kata ist die Seele des Karate.”
Dies besagt ein traditionelles Sprichwort aus Okinawa, dem Geburtsort des Karate. Der Ablauf der Kata ist dabei genau festgelegt und besteht aus stilisierten Kämpfen, welche gegen imaginäre Gegner geführt werden. Im Shotokan Stil gibt es 27 verschiedene Kata unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads.
KUMITE
組手
Kumite ist eine neue Disziplin im Karate, die sich erst im 20. Jahrhundert nach dem Vorbild der Wettkämpfe im Judo, Boxen und anderen Kampfsportarten etablierte. Ganz bewusst werden Verletzungsgefahren Kraft- und Massedefizite durch die Wahl von Kampfklassen und scharf überwachte Regeln minimiert. Chancengleichheit und Sicherheit stehen im Vordergrund. Zusätzlich werden Schutzanzüge/Schutzkleidung verwendet, um Verletzungen auszuschließen.
BUNKAI
分解
Die praktische Anwendung einer Kata bezeichnet man im Karate als Bunkai. Für die einzelnen Techniken werden Anwendungsmöglichkeiten mit dem Partner durchdacht und ausgeführt. Erst das Studium des Bunkai einer Kata führt den Karateka zum Verständnis der Kata und zwingt den Karateka, sich auch mit dem praktischen Sinn der Kampfhandlungen zu beschäftigen. Dabei werden Konzentration, Timing und Partnergefühl geschult.
SELBSTVERTEIDIGUNG – Die Anwendung im Ernstfall
自衛
Karate lehrt nicht nur sportliche Techniken, sondern vermittelt auch wertvolle Fähigkeiten zur Selbstverteidigung. Im Gegensatz zum sportlichen Wettkampf, wo Fairness und Regeln im Vordergrund stehen, geht es in einer realen Gefahrensituation darum, sich effektiv zu schützen. Karate trainiert grundlegende Schlag-, Stoß-, Tritt- und Abwehrtechniken, die in Kombination mit strategischem Denken helfen können, eine bedrohliche Situation unbeschadet zu überstehen. Dabei liegt der Fokus darauf, sich aus der Gefahr zu befreien und nicht darauf, den Angreifer zu verletzen. Die im Training erlernten Bewegungen und Reaktionsmuster können im Ernstfall instinktiv abgerufen werden und so einen entscheidenden Vorteil bieten.
SHOTOKAN KARATE-DO: Der Weg des kraftvollen Stils
松濤館空手道
Der Shōtōkan-Stil ist die weltweit am meisten verbreitete und praktizierte Form des Karate-Do. Sein Name, “Shōtōkan”, ehrt den Begründer Gichin Funakoshi, dessen Künstlernamen “Shōtō” (Pinienrauschen) war, und “Kan” (Haus/Halle) bezeichnet den Ort, an dem er lehrte.
Ein charakteristisches Merkmal des Shōtōkan ist der tiefe Stand. Dieser ermöglicht es den Karateka, dynamische und kraftvolle Bewegungen auszuführen und gleichzeitig eine stabile Basis für Angriffe und Verteidigungen zu haben. Das Repertoire des Shōtōkan Karate-Do konzentriert sich primär auf präzise und wirkungsvolle Schlag-, Stoß-, Tritt- und Abwehrtechniken. Jede dieser Techniken ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl offensiv als auch defensiv angewendet werden. Obwohl grundlegende Würfe und Nahkampftechniken ebenfalls im Stil enthalten sind, liegt der klare Schwerpunkt auf den Distanzkampftechniken mit Händen und Füßen.
Funakoshi Gichin (1868–1957), der auf der Insel Okinawa geboren wurde, gilt als der Vater des modernen Karate und insbesondere des Shōtōkan-Stils. Er trug maßgeblich dazu bei, Karate von Okinawa nach Japan zu bringen und es dort als eine umfassende Kampfkunst zu etablieren, die sowohl körperliche Fitness als auch mentale Disziplin fördert. Der Shōtōkan-Stil legt Wert auf Disziplin, die Perfektionierung der Grundtechniken, insbesondere der Schlagtechniken, und die Entwicklung eines starken Charakters.